JAMES BROWN “SOUL ON TOP”

 

 

James Brown - Soul On Top

Wie es der Zufall will, als ich das neue Download-Angebot von amazon testen möchte, gerate ich (natürlich) zu einem Schnäppchen, das mir bis dato sogar unbekannt war. Gehört hatte ich schon, dass es da irgendwo einen jazzigen Ausflug von James Brown gegeben hatte, aber zu Ohren war mir diese Veröffentlichung noch nie gekommen. Also denn - runtergeladen - und die Ohren gespitzt!

 

 

 

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TITELVERZEICHNIS

That’s My Desire
Your Cheatin’ Heart
What Kind Of Fool Am I?
It’s A Man’s, Man’s, Man’s World
The Man In The Glass

It’s Magic
September Song
For Once In My Life
Everyday I Have The Blues
I Need Your Key (To Turn Me On)
Papa’s Got A Brand New Bag
There Was A Time

 

 

 

 

Und was soll ich gross sagen: Der Soulbrother Number One bleibt die Nummer Eins und die damalige Veröffentlichung aus dem Jahre 1970 hat immer noch mehr Soul und Sex als Hunderte von neuen ähnlichen Vocal-Jazz-Funk- Soul-Produktionen. Unglaublich, welche Intensität JB (sprich: Dscheij-Bieh) in die paar gesungenen Noten legt und was für eine Symbiose sich dadurch ergibt. Der Sound des Orchesters ist phänomenal wuchtig, als ob ich gerade vor dem Bühnenrand stehe (okay, ich geb’s ja zu, ich hab schon ‘ne gute Anlage).

JB schreit und streichelt sich in gewohnt orgastischer Weise durch die 12 Songs. Im 6minütigen “It’s A Man’s, Man’s, Man’s World” steigern sich die viel zu früh verstorbene Legende und das 18köpfige Louis Bellson-Orchester zu einem Höhepunkt nach dem Anderen. Ein souliger Jazz-Jam (oder umgekehrt?)!

Everyday I Have The Blues” erinnert an die orchestralen Ausflüge von Altmeister B. B. King und während ich zu den Klängen des 6/8th Shuffle Rhythms groove, wünsche ich mir, dass ich B. B. King und James noch einmal zusammen auf einer Bühne sehen möchte, andererseits verwerfe ich den Wunschgedanken dann doch, weil der B. B. doch noch etwas seines irdischen Daseins fristen soll. Aber irgendwann komme ich darauf zurück!

In “I Need Your Key” gibt es tolle Drum-Fills des Schlagzeugers, das LB Orchester treibt ordentlich nach vorne, James stösst einen Schrei nach dem Anderen aus, bevor wir uns der Nummer nähern, auf die ich besonders gespannt war: “Papa’s Got A Brand New Bag”. Es ist zwar dann doch nicht der gewohnte Funk, der mich damals berauschte, aber doch eine ordentliche Umsetzung und somit auch eines der Highlights auf der Platte geworden.

FAZIT:

Mit “There Was A Time”, das auch in seiner 3minütigen Kürze an die langen Jams der JB-Dancefloor-Knaller erinnert, geht ein monumentales Werk zu Ende, das mit Sicherheit zu wenig Musikliebhaber kennen und wenn ich durch diese Rezension meinen Teil dazu beitragen kann, dass sich einige Musikfans dieses Teil ins Regal stellen, hat mein irdisches Dasein wieder zu einem Promille seine Daseinsberechtigung erhalten.

Original Veröffentlichung: 1970 (Re-Issue auf CD 2004)

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

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