Gleich am Anfang steht der Mega-Track. “Hallelujah” und ist modernst produzierter High-Energy-Gospel und bezieht seine Kraft natürlich aus einer konzentriert wirkenden, aber alles aus sich rausholenden Spensha. Ich kann mir richtig vorstellen, wenn so ein Track in der Kirche läuft, dann ist (Verzeihung!) die Hölle los und alle üblen Schurken lassen sich schnurstrax bekehren.
Aber mit diesem Song ist die Energie noch lange nicht aufgebraucht. Das nachfolgende “Love Somebody” wird - obwohl auf einer Gospel-Platte - wohl ziemlich bald auch in gut bestückten Diskotheken/Clubs zu finden sein. 90,4 bpm garantieren die sogenannten “good grooves”.Die meisten Instrumente auf der CD werden von einem gewissen “Baby Dubb” gespielt, dessen bürgerlicher Name Warryn Campbell lautet und der - wie ich nach einigen Recherchen erfahre - ein renommierter Produzent im Gospel-Genre ist.
“Strong Tower” ist eine wunderschöne R&B-Ballade mit einem Power-Gospel- Chor, bei dem es mir kalt den Rücken herunterläuft. Wahnsinn! Und wenn sie dann das Tempo anziehen, ist es voll um mich geschehen! Bei “Thank You For Not Answering” wird die 15jährige Ausnahmesängerin wieder unterstützt vom Chor, der sich gefühlvoll zurückhält, bevor die Leadvocals starten (ist eine interessante Technik in zahlreichen Gospel-Songs, in denen plötzlich die Stimme die Funktion eines Instrumenten-Solos übernimmt).
“Optimistic” nimmt wieder Tempo auf und erinnert stark an ein Arrangement eines anderen schwarzen Songs - ich komme nicht drauf - hat leichte Phillysound- Anleihen, aber das sind wohl die Keyboard-Violinen, die mich zu dieser Theorie verleiten. “Praise” ist moderner R&B und absolut Charts-tauglich. Es folgen drei tolle Balladen, die das Debütalbum abrunden. “Victory” ist dabei wieder ein dramaturgisches Meisterwerk, das nur leider viel zu früh ausgeblendet wird.
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