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JAMES BLAKE “JAMES BLAKE” (Deluxe Edition)
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Die Standard CD des Debut Albums von James Blake wurde im Februar rezensiert, damals mit 6 aus 10 Punkten bedacht. Die im Oktober 2011 erschienene Deluxe Edition schnitt in der Bewertung etwas besser ab. Zum Tracklisting der Deluxe Edition habe ich an hier auch die Rezension der Standard Ausgabe eingefügt. Wen es interessiert - hinter den Noten der jetzigen Bewertung stehen die Noten der ursprünglichen Rezension.
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1. 2. 3. 4. 5. 6.
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TITELVERZEICHNIS CD 1:
Tep And The Logic Unluck The Wilhelm Scream I Never Learnt To Share Lindisfarne I Lindisfarne II Limit To Your Love Give Me My Month To Care (Like You) Why Don’t You Call Me I Mind Measurements You Know Your Youth
TITELVERZEICHNIS CD 2:
Once We All Agree We Might Feel Unsound Fall Creek Boys Choir (with Bon Yver) A Case Of You Not Long Now Enough Thunder
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Time:
2:42 3:00 4:37 4:51 2:42 3:01 4:36 1:56 3:52 1:35 3:31 4:22 2:22
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4:23 4:00 4:33 2:57 5:23 4:15
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Note:
2,25 2,125 1,75 1,875 2,5 2,25 1,75 2,25 2,125 2,25 2,25 2,25 2,25 xxx
2 2 1,75 2 1,875 2,125
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Note alt:
2,25 2,125 1,75 1,875 2,5 2,25 1,75 2,25 2,125 2,25 2,25 2,25 2,25 xxx
2 2 1,75 2 1,875 2,125
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Rezension Standard CD (Februar 2011)
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Faszinierend habe ich zugehört – ich glaube, es war mitten in der Nacht – als plötzlich der Videoclip mit der emotionalen Lo-Fi-Downbeat-Ballade „Limit To Your Love“ über den Bildschirm „blubberte“. Interessante Stimme – starker Song – einer, der infiziert und sich tief eingräbt, wenn man ihn paar Mal hört. JAMES BLAKE hat sich bisher auf der britischen Insel einen Namen gemacht als Produzent künstlerischer „non- mainstream“-konformer Geschichten. Die Debut CD hat er über sein eigenes Label veröffentlicht - 11 Stücke gibt es (bei einer kurzen Spielzeit von 38:16 Minuten) und bereits der Auftakt „Unluck“ ist ein schweres Emo-Geschoss, das die meisten Antenne-Bayern Hörer, die vom Hit begeistert sind und sich deswegen die CD gekauft haben, ratlos ihrem Schicksal überlässt.
In „The Wilhelm Scream“ gibt es pochende verhallte Geräusche, die suggerieren, dass sich der Hörer gerade tief unten am Meeresgrund in einem überdimensionalen U-Boot befindet, dazu schwebt der triste Keyboard-Sound – die verlorene Einsamkeit wird durchbrochen durch die Stimme von Blake, die geisterhaft durch die engen, kühlen Gänge flattert. Ist eines der Highlights der CD.
In den restlichen Stücken gibt es nicht viel Abwexlung: „I Never Learnt To Share“ bleibt ruhig-düster, die Musik besteht überwiegend aus antiquierten auf- und abschwellenden Keyboard-Sounds, wie sie die 80er Heimorgeln von sich gegeben haben. Er arbeitet mit Loops, Sample-Schleifen und verqueren Minimal- Akkorden. Sehr experimentell das Ganze! „Lindisfarne I“ & „Lindisfarne II“ bringen den Einsatz von Sequenzern & Oszillatoren & erinnern stark an die Musik des 70er Avantgarde Gitarristen Steve Hillage, ohne jedoch dessen komplexe Virtuosität zu erreichen. Nach dem oben bereits erwähnten Hit gibt es weitere experimentelle avantgardistische Sounds (das Wort „Song” nehme ich jetzt einmal bewusst nicht in den Mund) und ich stelle mir gerade im Geiste die erstarrten Blicke von Musikfans vor, die sich das Album aufgrund des einen Rings äh... Hits gekauft haben – aber eventuell gibt es ja introvertierte Hörer, die im Kuschel-Avantgarde von James Blake ihr Seelenheil finden.
„I Mind“ ist voll mit gegeneinander laufenden Akkorden & zarten perkussiven Beats, die von modulierenden Stimmen und nebeligen Melodien umrahmt werden. Im abschliessenden „Measurements“ hat der Songwriter sogar so etwas wie einen Nachfolger für den Erfolgstitel gezaubert – das Arrangement des Gesangs ist interessant, die Background-Beschallung allerdings sehr gewöhnungsbedürftig.
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Rezension Deluxe Edition (Oktober 2011)
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Die Erfolgsgeschichte um den Dark-Wave-Avantgarde-Pop-Songwriter JAMES BLAKE erfährt ihre Fortsetzung mit der erweiterten Edition des Debut Albums, das als Standard Ausgabe mit 11 Stücken bereits im Februar 2011 erschienen ist. Beim jetzigen Durchhören dieser Deluxe Edition frage ich mich beim Wiederhören von Stück „Unluck“, ob der englische Produzent nicht doch bei der Isländerin Björk durch eine Lehre gegangen ist, so ähnlich klingt er der avantgardistischen Madame Gudmundsdottir. Die erste Disc der neuen Version wurde durch die beiden unspektakulären Instrumentals „Tep And The Logic“ (zu Beginn) und „You Know Your Youth“ (am Ende) aufgestockt. Die besten Stücke der Standard Version sind immer noch das mysteriös-geniale „The Wilhelm Scream“ und natürlich der (sogar schon bei “X-Factor” gequälte) Hit „Limit To Your Love“.
Die neue zweite (Bonus) Disc, um die es hier hauptsächlich geht (wer sich für die Rezension des Standard Albums interessiert, schaut einfach mal in das Verzeichnis der Pop Scheiben auf dieser Webseite) bringt es lediglich auf 6 neue Tracks: Das piano-minimalistische „Once We All Agree“ passt genau in die melancholisch-düstere Stimmung der ersten Disc. Was folgt, ist ebenso schwerer Tobak wie man ihn bisher von JAMES BLAKE kennt. Er zeichnet keine Grenzen, sondern zieht den Zuhörer hinein in seine seltsamen Kompositionen, und imitiert sogar zu schwermütigen Computerdrum-Gebolze das Bellen eines Hundes (wie in „Fall Creek Boys Choir“, in dem auch der Sänger BON IVER seinen Spass als besonderer “spezial guest” hat) – seltsam, dass mir gerade dieses Stück am Besten gefällt auf der zweiten Disc. Und siehe da – zwischen all dem Gestammel und klangtechnischen Gewürge findet der gute James Blake doch sogar die Zeit, einen Song „richtig“ zu singen. Weich & gefühlvoll intoniert er „A Case Of You“ (den es im Original von der US Songwriterin & Woodstock-Teilnehmerin Joni Mitchell gibt) zu seinem Pianospiel. Geht also doch!
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FAZIT STANDARD CD:
Keine Platte für Suizidgefährdete – James Blake bietet 11 ruhige, experimentell wabernde Keyboard-Balladen – sehr ungewöhnlich & je nach Tagesform – langweilig. Erfolgversprechender Einsatz ist möglich bei Schlafstörungen. Tipp: In die Kiste legen, CD in’n Discman – Augen zu – konzentriert zu hören und zehn Minuten später – chrrrrrrr.............
DELUXE INFO DELUXE EDITION:
Die 6 Stücke der zweiten Disc wurden auch als EP unter dem Titel „Enough Thunder“ veröffentlicht, was eine schöne Sache ist für Musikfans, die sich im Frühjahr das Standard Album gekauft haben. So entfällt für diese Besitzer der überflüssige Kauf dieser kompletten Deluxe Edition. Wenn’s doch nur immer so “convenient” wäre!
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Veröffentlichung: 01. November 2010 (Peaceville Records) (62:34 + 24:14 Minuten)
Verfügbarkeit Standard Album: CD, Vinyl-Schallplatte & digitales Album Verfügbarkeit Deluxe Edition: Doppel-CD, digitales Album & Einzel-EP (zweite Disc)
Für Fans von: Björk - Pere Ubu - Siouxsie And The Banshees - Burial - John Cale
JAMES BLAKE Internet: http://www.myspace.com/jamesblakeproduction
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KAUFEMPFEHLUNG: KKKKKKKKKK (2,085)
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